Vorsicht, Abzocke!

Ein sehr informativer Nachmittag für die Seniorinnen und Senioren, die am Mittwochnachmittag der Einladung der Bürger-Selbsthilfe und des Seniorenkreises in den kath. Pfarrsaal in Sipplingen gefolgt waren.

Kriminalhauptkommissar Köstlinger vom Polizeipräsidium Konstanz (sein angekündigter Kollege Polizeikommissar Hunger war leider erkrankt) hat sehr eindrucksvoll mit kurzen Filmen und praktischen Beispielen die Gefahren die Senioren drohen bewusst gemacht. Alle Anwesenden waren sehr beeindruckt und teilweise auch erschrocken, mit welcher Dreistigkeit die Gauner vorgehen, um arglosen und hilfsbereiten Menschen Geld und Wertsachen zu stehlen.

Mit teilweise perfiden Methoden werden hauptsächlich ältere Menschen massiv unter Druck gesetzt und daran gehindert vernünftig und klar nachzudenken. In den meisten Fällen arbeiten mehre Betrüger zusammen.

Ob vermeintlicher „Enkel“ der einen Autounfall hatte und jetzt ganz dringend eine größere Summe  Bargeld benötigt,
als falscher „Polizeibeamter“ der Schmuck und Bargeld „in Sicherheit“ bringen will weil Einbrecher es genau auf diese Adresse abgesehen haben oder
als „Hilfesuchender“ vor der Wohnungstür
– die Gauner sind NIE alleine, meistens zu zweit oder zu dritt. Einer lenkt das Opfer ab, der andere führt den Diebstahl aus.

Auch wenn es sehr unhöflich erscheint – eine fremde Person hat in der eigenen Wohnung nichts zu suchen.

Wenn Sie um ein Glas Wasser, einen Stift oder einen Zettel gebeten werden, bitten Sie die Person draußen zu warten und machen Sie die Wohnungstür wieder zu während Sie das Gewünschte holen.
Wenn Sie die Türe offen lassen, schleicht sich ein Komplize in die Wohnung ohne dass Sie es bemerken.
Während Sie von der hilfesuchenden Person weiter an der Tür abgelenkt werden, kann der Komplize Ihre Wohnung nach Geld und Wertsachen durchsuchen und anschließend über ein Fenster oder die Terrassentür verschwinden.

Betrüger, die an Ihrer Haustür klingeln, haben möglicherweise schon lange vorher ausspioniert, dass es bei Ihnen etwas zu holen gibt. (Beobachtung am Geldautomaten, an der Supermarktkasse etc.) 

Fazit:
Personen, die Sie nicht persönlich kennen

- Nicht in die Wohnung oder ins Haus lassen

- Immer vor der verschlossenen Tür warten lassen

- NIEMALS Geld und Wertsachen übergeben

 
Auch vorgezeigte Dienstausweise von Behörden, Polizisten und anderen Institutionen können vermutlich Fälschungen sein. Deshalb:
Mitarbeiter von Behörden und Institutionen kommen nicht ohne schriftliche Vorankündigung.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, notieren Sie sich den Namen der Person, suchen Sie sich die Nummer der Behörde aus dem Telefonbuch selbst heraus und rufen Sie dort an. Nehmen Sie keinesfalls eine Nummer, die Ihnen von der Person an der Haustür gegeben wird. Am anderen Ende dieser Leitung könnte ein Komplize sitzen, der sich als Mitarbeiter der Behörde ausgibt um Ihre Zweifel zu zerstreuen.
Jeder echte Polizist oder Mitarbeiter einer Behörde wird Verständnis dafür haben, wenn Sie sich über die Richtigkeit des Besuches erkundigen und er deshalb warten muss.
Lassen Sie sich keinesfalls zur Eile drängen.

Mit welchen Tricks manipulieren Betrüger Geldautomaten?

Welche Methoden wenden Betrüger an, um auf offener Straße, im Zug, im Supermarkt, im Restaurant und sonst wo in der Öffentlichkeit die Geldbörse oder das Handy zu stehlen?

Kriminalhauptkommissar Köstlinger hatte Beispiele über Beispiele aus seiner täglichen Arbeit.

Auch das von ihm mitgebrachte Prospektmaterial hilft mit Tipps, Informationen und Telefonnummern der zuständigen Behörden.

Mit Anklicken der einzelnen Bilder können die Broschüren heruntergeladen werden.

Für eine kostenlose Überprüfung der eigenen Wohnung oder des Hauses auf Sicherheitslücken gegen Einbruch, kann Polizeioberkommissar Hans Hunger unter der Telefon-Nr. 07541 – 36 41 251 oder per Email hans.hunger@polizei.bwl.de angefordert werden.

 
So gemütlich, wie der Nachmittag mit Kaffee und Torte begonnen hatte, so schön ging er auch mit einem Film von Kurt Binder zu Ende.

„Sipplingen und Umgebung aus der Vogelperspektive“

Das ganze Jahr 2018 – schneebedeckte Dächer der Sipplinger Häuser im Januar – blühende Kirschbäume im Frühling – Wanderziele - Kirschernte im Sommer – leuchtender Blätterwald im Herbst – den Arbeitern am Kirchturm direkt über die Schulter beim Arbeiten in luftiger Höhe zusehen – Dach- und Fachwerkarbeiten am Rathaus – Baufortschritte eines Hauses am Schallenberg – Burgruinen in Sipplingen und Bodman – der See in Abendstimmung.

Kurt Binder hat seine Zuschauer über den See und das Dorf fliegen lassen und ihnen ganz neue und ungewöhnliche Ausblicke auf Sipplingen geschenkt. Begeisterter Applaus war sein Lohn.

Fazit dieses Nachmittags: ausgesprochen lecker – sehr lehrreich und informativ – kostenlos

Vielen Dank an Jolande und Charlotte Schirmeister und Christel Marte für die leckeren Torten und die Bewirtung.

Schade nur, dass so wenige Sipplinger Bürger diese Gelegenheit genutzt haben, sich über „Sicheres Leben im Alter“ zu informieren.